Am gestrigen Dienstag den 12. September durfte ich auf Einladung der Kurt Landauer Stiftung und des FC Bayern München an einer ganz besonderen Veranstaltung teilnehmen.
Auf dem Vorplatz der Allianz Arena wurde das Denkmal für Gerd Müller eingeweiht. Vor ca. 300 geladenen Gästen wurde bei bestem Wetter und sehr kurzweiligen Programm die unglaublich schöne Statue enthüllt.
Bevor es zum Enthüllungsakt kam wurden noch ein paar Worte von der Kurt Landauer Stiftung und von Uli Hoeneß gesprochen. Dabei durften einige Anekdoten an den Spieler aber auch Menschen Gerd Müller nicht fehlen. Gerade bei der Rede von Hoeneß war zu merken, wie viel Gefühle an die vielen gemeinsamen Jahre hängen, als er seinen Mitspieler und den Menschen Gerd Müller ehrte.
An der Stelle sei auch der ausdrückliche Dank den Hoeneß an die Kurt Landauer Stiftung, die Schickeria, die Südkurve am Ende jedem Fan der dieses unglaubliche Projekt mit ermöglicht hat ausgesprochen hat. Er betonte, das es doch genau das ist was einen Verein ausmacht. Am Ende geht es immer nur gemeinsam wenn man außergewöhnliches schaffen will. Das es dabei auch mal zu Spannungen und Diskussionen kommt, ist aufgrund der verschiedenen Perspektiven verständlich, wobei das gemeinsame Ziel dabei nie aus den Augen verloren werden darf.
Nach der Rede ging es direkt zur Enthüllung der Statue, ein Moment auf den die zahlreichen Medienvertreter auch schon gewartet haben. Der erste Eindruck war für mich direkt: Wow was für ein wirklich gelungenes Ergebnis und auch in den Dimensionen - die eine Tonne Gewicht verteilen sich auf 4,2 Meter Höhe inkl. Sockel, was ca. eineinhalb Mal so groß ist wie die eigentliche Lebensgröße des „kleinen dicken Müller“ - absolut angemessen.
Anschließend passierte das, was auch in Zukunft an jedem Tag und besonders an Spieltagen erfolgen wird, die Statue wurde zigfach fotografiert. Ob die Witwe von Gerd Müller Uschi, der Bildhauer Karel Fron, der das Schmuckstück geschaffen hat, sowie viele weitere geladenen Gäste nutzten die Möglichkeit direkt ein Erinnerungsfoto in diesem besonderen Moment zu schießen. Ein besonders schönes Motiv was aus fußballgeschichtlicher Sicht war sicherlich dann, als sich die ehemaligen Weggefährten von Gerd Müller zum gemeinsamen Erinnerungsfoto aufgestellt haben. Neben den beiden Gladbachern Berti Vogts und Rainer Bonhof, die wahrscheinlich die weiteste Anreise auf sich genommen haben, was Hoeneß auch auerordentlich freute, stellten sich noch Karl-Heinz Rummenigge, Sepp Maier, „Bulle“ Roth, Paul Breitner, Peter Kupferschmidt, Sepp Weiß, Edgar Schneider, Bernd Dürnberger, Jakob Drescher, Rainer Zobel, Klaus Augenthaler, Dieter Hoeneß, Hansi Pflügler, Raimond Aumann und Roland Wohlfarth zum Foto auf. Wer leider auf Grund seiner aktuellen gesundheitlichen Situation fehlte war Franz Beckenbauer, was Hoeneß auch sehr bedauerte und dabei betonte, dass es DIE beiden Akteure in der Geschichte des FC Bayern sind.
Danach ging es, bei Bedarf per Shuttlebussen, in die Säbener Lounge in der Arena, um den einzigartigen Moment bei einem gemeinsamen Essen gebührend ausklingen zu lassen. Besonders interessant war dabei das Video, was die Entstehung vom Erstentwurf bis zur Enthüllung der Statue dokumentierte. Einfach unglaublich wie viel Zeit, Arbeitsschritte und Liebe zum Detail investiert wurden, vom notwendigen Kapital ganz zu schweigen.
Zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang folgte dann noch eine kurze Talkrunde mit der Kurt Landauer Stiftung, dem FC Bayern (Herbert Hainer) und dem Künstler Fron. Es waren auch hier wirklich sehr schöne Anekdoten, die über den Menschen Gerd Müller erzählt wurden, auch den Ablauf des Projektes bei der Kurt Landauer Stiftung war sehr interessant zu erfahren.
Man kann der Stiftung nicht genug Dank aussprechen, was sie für eine neue tolle Pilgerstätte sie nicht nur für den FC Bayern geschaffen haben sondern vielmehr für „Fußball Deutschland“ Stichwort „Bomber der Nation“. Wie Hoeneß so schön sagte, für einen wenn nicht DEN besten „9er“ den es je gab. Bezahlbar wäre er heute sicher nur für ganz wenige Vereine auf der Welt und die damalige Ablöse, die der FC Bayern für ihn bezahlt hat, klingt mit den 4.000,-DM wie ein schlechter Scherz.
In der Talkrunde hat auch Hainer es sich nicht nehmen lassen darauf einzugehen wie wichtig diese Statue für den Verein ist und wie sehr der Verein es zu schätzen weiß, was die Stiftung etc. (siehe Hoeneß oben) hier auf die Beine gestellt haben und dabei ausdrücklich auf die finanzielle Unterstützung des FC Bayern verzichtet wird.
Auch die Ausführung des Künstlers Karel Fron waren hoch spannend zu verfolgen, denn wer hätte z.B. gedacht, dass es bei der langen Projektlaufzeit am Ende doch an Zeit fehlte, wodurch eine Sonderschicht an einem Samstag ab fünf Uhr in der früh von der Straubinger Glockengießerei Anton Gugg notwendig war um den Zeitplan am Ende einhalten zu können.
Der Schöpfer Karel Fron und sein Werk
Auch die Witwe von Gerd Müller Uschi ging auf Tuchfüllung mit der Statue ihres Mannes.
Nach dem Essen klang der Abend dann in geselliger Runde aus und es wurden an den Tischen noch einige Anekdoten über Müller ausgetauscht. Das die aktuelle Situation des deutschen Fußballs dabei auch zur Sprache kamen sollte niemanden verwundern. Auch wurde natürlich der Moment genutzt, um das ein oder andere Autogramm einzusammeln lag bei den Anwesenden Exspielern auf der Hand.
Ich kann mich nur noch einmal ausdrücklich für die Einladung bedanken. Ich habe den Tag sehr genossen und werde mich sicher immer daran Erinnern. Ich fühle in diesen Momenten immer ein großes Gefühl von Dankbarkeit, dass ich solch einmalige Momente erleben darf, das hätte ich mir als kleiner Junge in Norddeutschland niemals erträumen können. Eine besondere Anekdote habe ich auch noch vom heutigen Tag zu erzählen, aber das erfolgt in einem gesonderten Beitrag, denn heute soll ganz das Denkmal im Fokus stehen.
Ich freue mich jetzt auf Deine Rückmeldung wie Du das Denkmal findest und ob Du es Dir mal „Live“ anschauen wirst. Eins ist glaube ich für die Zukunft auf jeden Fall sicher, in Zukunft werden sich gerade vor Spielen in der Allianz Arena ganz viele Leute beim „Gerd“ treffen und ich muß sagen dieser Gedanke gefällt mir besonders, denn dadurch bleibt der Spieler Gerd Müller auch für zukünftige Generationen stets präsent. Sicher wird es auch immer die Momente geben, wo gerade der Opa mit dem Enkel zum Stadion geht und am Denkmal die alten Geschichten erzählt über den Bomber erzählt Eigentlich müsste man dort ein Mikrofon installieren, um die alten Geschichten zu „konservieren“
So aber nun genug für heute, jetzt geht es wieder raus auf den Platz zum selber kicken. Wer heute die Vorlagen zum Nachspielen liefert ist dabei doch klar oder?! Als raus mit Dir und vergiß bitte nicht nach einem Tor genauso schön zu jubeln wie der Gerd es immer mit den ausgestreckten Armen nach oben gemacht hat. Also bis bald, bleib gesund und spiel Fußball.
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Heiko Frank HSV (Mittwoch, 13 September 2023 11:00)
Eine schöne Idee und toll umgesetzt.
Wenn nicht er, wer sonst hätte solch ein Denkmal verdient. Gerd hat mir so viele schöne Fußballmomente geschenkt, die ich nie vergessen werde. Diese Reaktionsschnelligkeit im entscheidenen Moment und dann dieser Freude über das erzielte Tor bleiben unvergessen!
Und ja, viele nachfolgende Generationen werden sich von ihren Vätern und Großvätern die Geschichten über einen Gerd Müller anhören, der einst auszog um die Fußballwelt zu begeistern!
NUR DER GERD
Rudolf Raab (Mittwoch, 13 September 2023 19:24)
Eine schöne Statue. Da wirkt die in seiner Geburtsstadt nahezu mickrig, wobei dort die Haltung schöner ist.
David (Mittwoch, 13 September 2023 21:22)
Toller Beitrag. Wir werden uns das Denkmal beim nächsten Besuch definitiv ansehen.
OLAF (Donnerstag, 14 September 2023 13:18)
Sehr gut umgesetzt, natürlich eine Ehre für alle Fußballfans sich mit Gerd Müller "BOMBER DER NATION" zu fotografieren bei einem Besuch vor der ARENA des FC Bayern München.