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100 Jahre "Kicker"! Zum Geburtstag eine Auswahl von Exponaten aus der Geschichte des Kickers

Vor genau 100 Jahren begann eine Fußball-Geschichte, die bis heute aus dem Alltag eines Fußballfans schlecht wegzudenken ist. Der „Kicker“ feiert seinen 100. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

 

Ich kann mir weder den aktuellen noch den Fußball in den früheren Jahren ohne den Kicker vorstellen. Wer kann sich nicht erinnern, wie er Jahr für Jahr die Stecktabelle zum Anfang der Saison mit seiner Wunschtabelle zusammensteckte und in den Sommerferien das Sommerheft verschlang. Auch die wöchentlich erscheinenden Hefte sind für mich, wenn auch meist nur auf Reisen, eine Pflichtlektüre. Dafür greife ich heute umso mehr auf das Onlineangebot zurück, sei es um mich über die Welt des Sports zu informieren, und dabei ausdrücklich nicht nur über Fußball, oder um mich mit dem „Push“ Service über den Fortgang von Spielen, die ich nicht Live verfolgen kann, auf dem Laufenden zu halten.

 

Ich nutze aber auch den „Kicker“ um die Fußball-Geschichte ein Stück weit in der Sammlung zu erzählen. Neben verschieden Ausgaben, sei es aus den 1920er Jahren oder aus der Zeit des „Sport Magazin“ darf ich dafür z.B. eine Kriegsausgabe mein Eigen nennen.

 

Diese Ausgabe ist für mich besonders wertvoll, da sie zum einen zeigt, dass selbst in den schlimmsten Tagen versucht wurde die Menschen mit positiven, weil anderen Nachrichten zu versorgen und somit ein wenig Ablenkung vom schrecklichen Alltag zu schaffen. Besonders an der Ausgabe ist auch, dass es sich um eine Ausgabe vom „Kicker“ und vom „Fußball“ handelt, die damals DIE Sportzeitschriften in Deutschland waren. Der Krieg ließ es nun mal nicht mehr zu, dass beide eigenständige Exemplare auflegen konnten und so schloss man sich kurzerhand zusammen und brachte gemeinsame Kriegsausgaben heraus.

 

Aus dieser Zeit stammen auch noch die Werbebroschüre und Bestellkarte, die ein Stück weit die NS Vergangenheit des Kickers belegt, denn die gewählte Grußformel war alles anders als unpolitisch.

 

Wenn wir an die Anfänge der NS Zeit gehen, kommen wir zu einem persönlichen Highlight meiner Sammlung, dem Kicker Sparbuch zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. In diesem vom Kicker aufgelegten Sammelheft konnte man „Kicker-Sparmarken“, die man bei der Deutschen Bank erwerben konnte, einkleben, um sie dann zu den Olympischen Spielen vom Kicker auszahlen zu lassen. Mit dem Ersparten konnte man sich dann z.B. Eintrittskarten kaufen. Ich finde das eine ganz tolle Sache und zeigt auf wie man mit vielen kleinen Schritten seinem großen Ziel näherkommen kann.

 

Zwei weitere tolle Erinnerungsstücke, die ich an diesem Ehrentag einmal herausgesucht habe, sind zum einen ein Kicker Starschnitt von „Radi“ Radenkovic und zum anderen eine Kicker Stecktabelle aus den 1960er Jahren.

 

Der Starschnitt ist selbstverständlich vollständig und noch ungeklebt. Was den Starschnitt für mich so einzigartig macht ist die Geschichte dahinter. Dieser Starschnitt wurde nämlich von einem Niederländer beim Kicker bestellt und befindet sich noch im originalen Umschlag inkl. Zollabfertigungsvermerk, das zeigt, dass der Kicker auch damals schon eine internationale Reichweite hatte.

 

Das letzte Exponat, was ich zum Geburtstag rausgesucht habe, ist natürlich eine Kicker Stecktabelle. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die Papier Variante aus den heutigen Jahresheften, die mittlerweile sogar die dritte Liga beinhalten, sondern um die Variante aus der Saison 1967/68. Sie hat m.E. den Namen „Stecktabelle“ noch mehr als verdient, da sie aus 18 Anstecknadeln besteht, die in den Aufsteller gesteckt werden. Bei der Sicht auf die Wappen fällt zum einen auf, dass sie sich im Laufe der Jahre z.T. stark verändert haben und mit Borussia Neunkirchen und Alemannia Aachen noch zwei Mannschaften in der ersten Liga vertreten sind, die in den letzten Jahren im Profifußball nicht mehr in Erscheinung getreten sind.

 

Klasse finde ich auch den Slogan auf der Tabelle „Wer den Ball liebt, liebt den Kicker“. Der ist wirklich kurz und treffend, da auch ich den Ball „liebe“ musste ich natürlich auch dem Kicker an diesem besonderen Tag „persönlich“ gratulieren, aber jetzt ist es auch wieder Zeit selbst dem geliebten Ball ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken und eine Runde zu kicken und das gleiche solltet ihr auch tun. Wie wäre es heute nach dem Spiel dann mal zur Feier des Tages mit ein wenig „schmökern“ in der aktuellen Ausgabe des Kickers, ich finde das persönlich eine gute Idee und werde es machen und freue mich auf die nächsten 100 Jahre mit dem Kicker.

 

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